Challenge Barcelona am 30. September 2012 |
Somit meldete ich uns im März zu besagtem Event an. Je näher der Tag rückte um so mehr zweifelte ich an meinem Verstand, ob dies eine gute Idee gewesen war. Die Vorbereitung war bei uns allen nicht optimal, da sie geprägt war von Verletzungen und Krankheiten. Nichts desto trotz machten wir uns am Donnerstag auf den Weg nach Barcelona. Den Freitag nutzten wir zum ausgiebigen Sightseeing, bevor es am Samstag mit dem Zug Richtung Wettkampfort nach Callela ging. Das Wetter verhieß nichts Gutes, da es den ganzen Tag in Strömen regnete und den ganzen Ort vollkommen unter Wasser setzte. Laut Auskunft im Hotel war es der erste Regentag in 8 Monaten und das ausgerechnet an dem Wochenende! Somit wurde auch das Einchecken der Fahrräder von Samstag Nachmittag auf Sonntag früh verschoben. Nachdem Katja und ich die Startunterlagen unter Einsatz unseres Lebens abgeholt hatten, war nur noch Chillen im Hotel angesagt. Was sollten wir bei dem Wetter auch noch groß unternehmen?!?! Sonntag ging es dann zeitig aus dem Bett. Der Start für Staffeln war auf 9 Uhr festgelegt. Gemeinsam mit Katja ging ich zum Start und zum Glück hatte sich das Wetter wieder beruhigt. Teilweise hatten wir tagsüber sogar Sonnenschein und angenehme Temperaturen um die 20 Grad. Katja legte eine tolle Schwimmzeit hin und der Wechsel auf Christiane lief hervorragend. Während Cee die 180km abspulte, legte ich mich im Zimmer noch mal hin. Schließlich hatte ich noch 6 Stunden Zeit, bis ich loslaufen konnte. Besonders förderlich für das Nervenkostüm ist so eine Langdistanz-Staffel nicht, schon gar nicht für den Läufer. Ca. 1 Stunde vor dem geplanten Wechsel machte ich mich warm und begab mich in die Wechselzone. Mit einer Radzeit von knapp unter 6 Stunden war Christiane fantastisch unterwegs und endsprechend kaputt, als sie an mich übergab. Der Wechsel klappte auch bei uns reibungslos und somit ging ich um 16.30Uhr auf die Laufstrecke. Gute 20 Minuten Vorsprung hatte eine andere Damenstaffel, die es wenn möglich einzuholen ging. Die Laufstrecke ist in Barcelona flach und zieht sich über 4 Runden à 10km. Dabei kommt man leider auch immer wieder direkt am Ziel vorbei, was bei Kilometer 30 schon viel Selbstbeherrschung verlangt, nicht vorzeitig abzubiegen. ;-) Meine Laufzeit pendelte sich bei 5:04/km auf der ersten Hälfte ein und ich fühlte mich fantastisch. Zudem bekam ich einen Vorgeschmack, was mich im nächsten Jahr in Roth auf der Laufstrecke erwarten würde, was mich mit fortschreitender Zeit mehr und mehr erschreckte. Bei km 21 feuerte Katja ordentlich an und rief mir zu, dass ich bis auf 2 Minuten auf die vor uns liegende Damenstaffel aufgeholt hätte. Bei Kilometer 22 hatte ich die Dame im Sack und zog an ihr vorbei. Die 3. Runde lief weiterhin gut. Die Zeiten wurden zwar etwas langsamer, da ich auf Grund anhaltender Rückenprobleme im Lendenwirbelbereich anfing meine Oberschenkel zu spüren, aber dennoch war ich nach wie vor auf Kurs. Bevor es dann auf die 4. und letzte Runde ging, feuerten Cee, Bee und Katja noch mal an und das hatte ich mitlerweile bitter nötig. Denn ab Kilometer 33 erwischte mich der Mann mit dem Hammer und ich hatte das Gefühl nur noch im Schneckentempo vorwärts zu kommen. Ab km 37 gesellten sich dann diverse Geheinheiten dazu, da ich starkes Seitenstechen bekam, das sich leider auch bis ins Ziel nicht mehr beruhigte. Die letzten 5 Kilometer waren eine Qual und immer wieder ging mir die Frage durch den Kopf: „WARUM???“ Die Antwort bekam ich auf der Zielgeraden, als ich die Mädels sah, die sich riesig freuten und wir gemeinsam im Dunkeln ins Ziel liefen. Ein unbeschreibliches Gefühl, nach mehr als 4 Jahren wieder einen Marathon gefinished zu haben und dann noch in 3h53. Zwar war ich mit meiner persönlichen Leistung nicht ganz zufrieden, aber wie wir dann am Abend noch feststellen durften, reichte es zu Platz 2! Dementsprechend fröhlich ging es am Montag zur Siegerehrung, bevor wir wieder die Heimreise antraten. Fazit: Ein tolles Erlebnis, mal selber bei einer LD dabei zu sein, wenn auch bei der Orga noch einiges verbessert werden kann. Da sind wir aus anderen Challenge Rennen doch schon mächtig verwöhnt. Lassen wir uns nun mal überraschen was Roth 2013 bringt. |